Die Chorprobe

Peter Stawicki erfreute uns an unserer letzen Chorprobe kurz vor Weihnachten mit diesem tollen Text. Als Neujahrsgruss veröffentlichen wir das Gedicht nun gern auch hier auf unserer Website.

Die Chorprobe

Donnerstagabend, 20.00 Uhr,
im Pfarreiheim Raindrops nur,
mit dem Ehrgeiz, zu versteh’n,
wie man Noten hat zu seh’n.
Was wohl ein „Crescendo“ ist?
Dass man’s Atmen nicht vergisst,
dass ein „p“ piano heißt,
dreimal „p“ zum Flüstern weist.
Und alle werden richtig froh,
folgt ein „f“ – fortissimo!

Ganze Note – langer Ton,
halbe Note, ahnt man schon,
ist bestimmt auch beim Gesang
ungefähr nur halb so lang.
Noten, meistens jedenfalls,
haben so was wie ’nen Hals,
und sind auch noch Fähnchen d’ran,
fängt der Ärger richtig an,
doch, mit einem Punkt verziert,
das ist einfach, man punktiert.

Bei vier Stimmen heisst’s: gebt acht,
jetzt wird’s euch nicht leicht gemacht.
Jede Stimme irgendwann,
fängt für sich alleine an,
und die Sarah, die erblasst,
wird ein Einsatz dann verpasst.

Wie soll man den Takt noch zählen,
muss man mit dem Text sich quälen,
Englisch, Deutsch oder Latein,
und auch Schwedisch kann’s mal sein,
mal tönt’s fremd, mal gut gelungen,
Hauptsache ist: wir haben gesungen!

Sarah verzweifelt, mal weniger, mal mehr,
und der Chor, der kann nicht mehr!
„Singt staccato, aber froh,
bitte schön, mit off’nem O.
Schön gefühlvoll intonieren,
und lasst bitte dieses Schmieren!“
„Die Synkope, meine Herrn,
hätte ich präziser gern,
nicht die Kreuzchen übersehen,
achtet d’rauf, wo „Kodas“ steh’n,
denkt daran, so eine Terz
ist kein ungewollter Scherz.“

Weiter hören wir die Mahnung:
„Wer bisher noch keine Ahnung
von dem neuen Musikstück,
halte bitte sich zurück,
um nicht die, die richtig singen,
in Verlegenheit zu bringen.
Und nun los, Anlauf genommen,
versuchen wir mal durchzukommen,
ja, man muss halt etwas wagen,
ohne gleich schon zu verzagen!“

„Schön, was heute ihr geboten,
doch in meinen Musik-Noten
steht doch ganz was andres drin.
Schaut einmal genauer hin,
und singt doch bitte, wenn es geht,
einfach das, was da auch steht!“

Bevor wir jetzt denn weitergehn
noch einmal bitte ab Takt 10,
bis unten, auf der Seite 2,
und bitte bitte denkt dabei
auch an Artikulation,
ganz präzise jeder Ton.
Ja, ich sehe es ja ein,
dieser Halbton ist gemein,
doch der, der dieses Stück vollbracht,
der hat sich das so gedacht.

Und dann singen alle heiter
an der richtgen Stelle weiter
Ja, so langsam kommt es gut
schnell verschwindet Sarahs Wut
Sie geniesst die Melodie
Nur der Bass, der schafft das nie.
Guckt nur auf dem Blatt herum
und singt am Ende: dum dum dum!
Aber grade das ist wichtig
und an vielen Stellen richtig,
denn sonst fehlt den Liedern was
und dann macht es keinen Spass.

Man sagt, das Singen sei gesund.
Alleine das ist schon ein Grund,
es mit den Raindrops zu probieren,
bei uns sind immer offne Türen
der Dani hat das schnell gemerkt
und grad mal den Tenor verstärkt.

Für Zukunftszeiten hoffen wir
dass noch mehr Menschen singen hier
mit Freude und aus voller Kehle:
das gibt den Raindrops ihre Seele!

Die „Voices in motion“ aus Königsbach Stein
die laden wir bald mal wieder ein
mit denen zu feiern, und auch zu singen,
wird sicherlich allen Freude bringen.

Euch allen sag ich Dankeschön
auf das wir bald uns wiedersehn
im neuen Jahr geht’s wieder rund
denn eben: Singen ist gesund!

Prost! © by pst

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